29 August 2010

PROJEKTMANAGEMENT- Konflikte als Chance?


"Wenn zwei Menschen immer wieder die gleichen Ansichten haben, ist einer von ihnen überflüssig!“-WINSTON Churchill

Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen, nichtsdestotrotz sollte das Projektteam in einer Projektnachbesprechung die entstandenden Interessenskonflikte analytisch durchleuchten. Konflikte werden oftmals als Störfaktoren gesehen, die die Arbeit behindern, Zeit kosten, die Kreativität blockieren und sich äußerst negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirken.
Dennoch sehe ich das Problem nicht allein im Konflikt selbst, sondern in der mangelnde Fähigkeit, Chancen von entstandenen Widerständen in Folge positiv zu nutzen. Konflikte können auch der dynamische Motor für Weiterentwicklung sein. Konflikte zeigen Missverständnisse und Misststände auf, so manch "heiße" Diskussion kann helfen die Luft zu klären, neue Formen miteinander zu kommunizieren können gefunden werden.Das Team kann am Konflikt wachsen, so Ideen für Problemlösungen gemeinsam entwickeln.
Emotionale Konflikte sind generell noch belastender als Konflikte auf rein sachlicher Ebene.
Hier könnte der Einsatz eines externen Mediators ( so dieser zusätzliche finanzielle Aufwand vertretbar ist!) ein kluger Schachzug sein, der mithilft, gemeinsam mit den Teammitgliedern neue, präventiv einzusetzende Parameter für die Fortführung des Projekts zu definieren, um künftiges Konflikpotenzial einzuschränken bzw. im Vorfeld auszuräumen.

Für das konkrete Fallbeispiel empfiehlt es sich im Vorfeld der Projektfortsetzung noch folgende Überlegungen anzustellen:

Die Zusammensetzung des Teams, die sich als nicht ideal herausgestellt hat, muss überdacht werden. Soll die Rolle des Projektleiters tatsächlich in den Händen von Frau Knecht verbleiben, die auch zukünftig in ihrer Rolle als Auftraggeberin ( Vorstand!) und Leiterin in einen Interessenskonflikt kommen wird. Ja, ich möchte sogar so weit gehen zu hinterfragen, ob Mitglieder des Vorstands überhaupt weiter als operative Projektteilnhmer eingesetzt werden sollen. Wäre es nicht aus Kostengründen, Planungsgründen und der realen Gefahr von Interessenskonflikten ratsamer und effizienter Linienmitarbeiter oder Experten an ihrer Stelle einzusetzen. Ich würde ihnen stattdessen eine zwingende Rolle in einem sogenannten “steering committee” zuteilen.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer erneuten noch genaueren Rollenbeschreibung und Aufgabedefinition, da dies schon im Vorfeld ähnliche Konflikte wie beim ersten Projekt vermeiden lässt.Der neue Projektmanager braucht völlig freie Hand, eine klare Zielvorgabe und muss mit allen Kompetenzen (Budget etc.) ausgestattet sein.
Regelmäßigeren Absprachen und Wissensabgleich sollen ein fixer Zeitrahmen eingeräumt werden. Ebenso sehe ich eine durchdachtere Priorisierung der Einzelschritte und Aufgaben als unumgänglich.

22 Juni 2010



SERIOUS GAMES - Digital Tools
Mein Wahl nach längerer Überlegung auf das Computerspiel REMISSION, das von der HopeLab, einer non-profit Organisation für krebskranke Kinder erstellt wurde. HopeLab wurde von Pam Omidyar gegründet, einer Wissenschaftlerin, die täglich im Labor Krebszellen "unter die Lupe nahm" und in ihrer Freizeit leidenschaftlich gern Computerspiele spielte. So entstnd die Idee zu diesem überaus ungewöhnlichen, beklemmend faszinierenden Spiel für krebskranke Kinder.
"Remission" - bedeutet in der Medizin das temporäre oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen körperlicher bzw. psychischer Natur, jedoch ohne Erreichen der Genesung (Wikipedia).
Das Spiel, das direkt von der Website heruntergeladen werden (Vorsicht Datenmenge!)kan, vermittelt eine eindeutige Botschaft an krebskranke Kinder und Jugendliche : Du kannst den Krebs besiegen.
"Ein Spiel, das die Kinder fühlen lässt, dass sie Macht über ihre Krankheit haben, während sie Krebszellen wegsprengen", so Pam Omidyar. Auf mehr oder minder unterhaltsame Weise wird verdeutlicht, was der Krebs im Körper anrichtet und welche Wirkung die Medikamente der Krankheit entgegensetzen können.
Der Hauptcharakter des Spieles Re-Mission ist ein Nano-Roboter, ein Avatar namens Roxxi, den die Kinder durch das Innere eines menschlichen Körpers steuern.
Roxxi ist voll bewaffnet( hat meiner Meinung nach etwas Ähnlichkeit mit Lara Croft en miniature!) wie , eine Kriegerin der Medizin sozusagen, die mit dem Chemo-Blaster bösartige Zellen bekämpft. Dass die Wahl auf einen weiblichen Hauptcharakter fiel, finde ich ungewöhnlich und erstaunlich.
Die humorvolle Vermittlung von solidem, wissenschaftlich fundiertes Faktenwissen ist integrativer Teil des Spiels.
In verschiedenen Levels lernt der junge Patient mehr über seine Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten.Beiendruckende Graphik, 3D-Ansichten, mitreißende Soundeffekte, starke und manchmal sogar witzige Hauptcharaktere und abwechslungsreiche Geschichten sollen dazu verhelfen, dass aktiv an der Behandlung festhielten wird, dass das virtuelle Vorbild dazu beträgt, dass vor allem ganz junge Patienen ihre Medikamente regelmäßig einnehmen und deren Wichtigkeit einsehen. Einer der Patienen, ein 12-jährige Junge beschrieb dies so: "Es gibt einem so einen moralischen Schub, virtuell gegen das kämpfen zu können, was einen im Krankenhausbett festhält, weit weg von den Freunden."

28 Februar 2010

Soziale Kompetenzen eines online Tutors


Gruppenarbeit - Online........ein Erlebnisbericht

Es liegt wohl an den einzelnen Mitgliedern unserer fantastischen Gruppe, der allgemeinen überaus positiven Stimmung, der großen Flexibilität und der großen Bereitschaft miteinander zu arbeiten, dass  bisherige Gruppenarbeiten online so reibunglos und effizient verlaufen sind. Auch wenn man müde und abgespannt vom Tag ist, freut man sich auf die kurzen ( oder manchmal sehr langen) meetings im Connect - Raum oder seit kurzem auch in Second Life. Die Aufgaben zu verteilen war generell bisher unproblematisch, fast unspektakulär.......da fanden wir immer einen Modus. Was die Klarheit der Aufgabestellung(en) betraf, gab es doch immer wieder unterschiedliche Ansichten, was deren Auslegungsmöglichkeiten betraf. Die Klärung erfolgte dann nicht nur in der Großgruppe, sondern auch in vielen zusätzlichen text chats, kurzen Anrufen per skype oder sogar emails, um sich abzusichern oder Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Aber es hat eigentlich immer irgendwie funktioniert. Man wusste, dass man nicht allein war mit seinem "Schicksal". Hilfestellungen kamen immer! Ob mehr Struktur von außen notwendig gewesen wäre, bezweifle ich. Ich denke, dass wir dadurch als Gruppe an Eigenständigkeit und Eigendynamik eingebußt hätten, was uns ja im Grunde handlungstark und effizient macht.
Offensichtlich sind wir als Gruppe diszipliniert und engagiert genug, um die Rolle eines Moderators nicht unbedingt exklusiv und bindend an eine oder zwei Personen vergeben müssen, um die Aufgabenstellung(en) erfolgreich zu bewältigen. Ich bin jedoch dennoch davon überzeugt, dass eine äußerst klare Aufgabenstellung für "online tasks"unerläßlich ist, um sich nicht in unnötigen Details oder im Jungel des Angebots zu verlieren.
Es gab / gibt nur selten Momente, wo ich mir wünschte alle Gruppenmitglieder an einem Tisch sitzen zu haben, um den "reduced social cues" zu entkommen....eigentlich nur, wenn es darum geht, nach getaner Arbeit vielleicht ein Gläschen mit ihnen allen trinken zu gehen und noch mehr die Menschen hinter den Textzeilen oder den Stimmen "hautnah" zu erleben.