28 März 2011

LIFELONG LEARNING



Wenn ich so recht überlege, kann ich mich nicht wirklich an eine längere Zeit in meinem Leben erinnern, die ich so ganz bewusst ohne jegliche Lernerfahrung verbracht habe.

Natürlich hätte ich in meiner frühen Kindheit und Jugend nie behaupten können, dass ich mich bewusst und mit Herz und Seele dem Credo des “LEBENLANGEN LERNENS” verschreiben werde.  Es passierte einfach immer .........irgendwie!
Und mit der Zeit wurde aus einem von Natur aus mit einem an Übermaß an Neugierde und Lebenslust gesegneten kleinen Mädchen, eine Frau, die IHR Lernen bewusst selbst in die Hand nahm oder sich durch unvorhergesehene Ereignisse immer wieder “gezwungen “ sah, dazu zu lernen.

Mein frühester bewusster Lernwunsch reicht in die Kindergartenzeit zurück. Die Sangeskünste  meiner Sandkastenfreundin Regina und die damit auf sie einströmenden Lobeshymnen beeindruckten mich über alle Maßen und lösten in mir den brennenden Wunsch aus, auch SO schön singen zu können. Zum Leidwesen meiner Familie verbrachte ich ab sofort Stunden mit dem, was ich für Singen hielt. Tonaufnahmen geben heute noch Zeugnis von den Qualen ab, die meine Mutter damals durchlebt habe muss (mein Vater hatte damals auffällig viel Arbeit im Büro!).  Obwohl mein Streben und Sehnen nicht von Erfolg gekrönt waren, wurde ich liebevoll unterstützt, ermuntert, motiviert.............bis ich mich - ebenso voller Begeisterung - dem Flötenspiel zuwandte. Zu Beginn keine entscheidende Verbesserung für meine Familie, aber für mich von etwas mehr - wenn auch nicht dauerhaftem -  Erfolg gekrönt.
Das Prinzip “trial & error” sollte mich von da an begleiten und mir die Scheu davor nehmen, immer wieder Neues auszuprobieren, zu erfahren, zu lernen, ohne von Anfang an zwingend den Anspruch auf Erreichen von Perfektion an mich zu erheben oder anzustreben.
Dass ich den klassischen Weg über Abitur zu Studium einschlug, war eher ein Verdienst der unaufhörlichen Unterstützung und Motivation meiner Eltern. Das Studium selbst nahm mich auch nicht im streng klassischen Sinn gefangen. Literatur- und Sprachwissenschaft erschienen mir nur beschränkt und prüfungsorientiert von Wichtigkeit.

Ganz im Gegenteil zu “English Theatre”, dem ich mit grenzenloser Begeisterung über hinweg Jahre verfiel. Erheblicher Zeitaufwand  beim knochenharten Auswendiglernen von elendslangen Rollen,  messerscharfe Kritik meines Regisseurs an meiner englischen Aussprache, nichts konnte mich davon abbringen. “I WAS HOOKED”. Es war pure Leidenschaft, die mich nebst profunden Englisch- und Aussprachekenntnissen noch kostüm- und bühnenbildnerische sowie organisatorische Fähigkeiten lehrte.

Lernen auf mehreren Ebenen..... quasi synchron, verflochten, sich bedingend und ergänzend. Aus vielen, einzelnen Puzzleteilen ergab sich plötzlich ein Bild.

Alles, was sich je gelernt habe, hat sich dann irgendwann, unerwartet geschmeidig, in eine nicht unerfolgreiche berufliche Laufbahn eingefügt, die immer geprägt war von Begeisterung für meine beruflichen Herausforderungen.

Diese Art des Lernens hat mich seither immer begleitet und wesentlich dazu beigetragen, dass ich immer wieder über einen manchmal kleinen Impuls zum nächsten Lernziel finde. Es ist noch lange kein Ende meiner Reise in Sicht......und das ist gut so!

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